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Dr. Ivan Kachala, griechisch-katholischer Priester, Spiritual und geistlicher Begleiter, Ehemann und Familienvater
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Pneumatikos

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… lasst euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! (Röm 12, 11)

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Monat: Juni 2025

Entflammt vom Geist: Über das göttliche Feuer in Herz und Dienst

Categorized in: Impulse Posted on: Juni 7, 2025 Last updated on: Juni 7, 2025 Written by: admin
Liebe Mitbrüder im diakonalen und priesterlichen Dienst, liebe Christen! Seitdem die Menschheit das Feuer entdeckt und gelernt hat, im Alltag damit umzugehen – ob es nun, wie der Mythos sagt, von Prometheus als Geschenk zur Erde gebracht wurde oder durch…
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Impulse

  • Entflammt vom Geist: Über das göttliche Feuer in Herz und Dienst

    Liebe Mitbrüder im diakonalen und priesterlichen Dienst, liebe Christen! Seitdem die Menschheit das Feuer entdeckt und gelernt hat, im Alltag damit umzugehen – ob es nun, wie der Mythos sagt, von Prometheus als Geschenk zur Erde gebracht wurde oder durch einen Blitz entbrannte – hat sich die Lebensqualität unserer Vorfahren erheblich verbessert. Nicht nur das Kochen, Braten und Grillen des Gejagten wurde möglich, sondern gerade in den kalten und dunklen Jahreszeiten spendete die Flamme Wärme und Licht. Auch heute ist es kaum denkbar, ohne Feuer oder dessen Energie auszukommen. Das Feuer hat sich also von alters her als Segen für die Menschheit erwiesen – aber nicht nur. Denn wenn das Feuer außer Kontrolle gerät, kann es verheerende Folgen haben, ganze Landschaften in Asche legen, Verwüstung bringen, Leben zerstören. Man denke nur an die großen Waldbrände der letzten Jahre. Kurz vor dem Pfingsten möchte ich unseren Blick auf ein anderes Feuer lenken – auf das immaterielle Feuer. Was verbirgt sich hinter diesem geistigen Feuer, das gerade auch alle Christen, besonders Priesterkandidaten, Diakonen und Priester und Bischöfe so sehr benötigen? Was bewegt und befähigt den Menschen dazu, mit innerer Wärme und Licht erfüllt zu sein, ohne dabei zu verbrennen? Es ist jenes Feuer, von dem Jesus im Lukasevangelium spricht, das Feuer, das am Pfingsttag auf die Apostel herabkam. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist.“ (Lk 12,49f.) Dieses Feuer, das Jesus ersehnt, ist auch das, von dem Johannes der Täufer spricht: „Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich […]. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen!“ (Lk 3,16) Mit dem Herabkommen des Heiligen Geistes in Gestalt von Feuerzungen geht diese Verheißung in Erfüllung. Doch Jesu Worte – „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“ – klingen zunächst bedrohlich. Man denkt sofort an Gericht, Strafe. Schließlich ließ der Herr „Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen“ (Gen 19,24), um das gottlose Treiben ihrer Bewohner zu beenden. Und in der Offenbarung des Johannes wird eines der Endgerichte als Feuer beschrieben, das über die Menschen kommt (Offb 16,8). Doch darum geht es Jesus nicht. Das Feuer, das er bringt, ist das Feuer der göttlichen Liebe – ein Feuer der Leidenschaft, das nicht zerstört, sondern verwandelt: Es schmilzt Härte und Kälte, entfacht Liebe und lässt Ängste vergehen wie Rauch. Wer sich davon entflammen lässt, erfährt wahres Leben – ja, ewiges Leben. Dieses geistige, göttliche Feuer, von dem Jesus spricht, ist die Liebe Gottes zu den Menschen, die Liebe des Schöpfers zu seinen Geschöpfen. Es ist eine Liebe, die den Menschen innerlich brennen lässt, ohne ihn zu verzehren. Alles, was der Mensch tut, ist letztlich nur Antwort auf diese ewige Liebe Gottes. Was also braucht es, damit der Mensch dieses Feuer empfangen und in sich tragen kann? Das Gebet ist es meiner Meinung nach und die Erfahrung der Kirche. Denn um ein wahrer Zeuge Jesu Christi zu sein, muss man – wie es in der Apostelgeschichte heißt – „die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apg 1,8) Ein leuchtendes Beispiel dafür geben uns die Apostel und die erste Gemeinde in Jerusalem[1]: Sie versammeln sich im Obergemach, genauso wie Jesus beim letzten Abendmahl. Sie versammeln sich dort und bleiben ständig da. Das Obergemach wird somit zum Ort der Begegnung, der Mahlgemeinschaft und des inständigen Gebets. Da die Apostel, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern (Apg 1,14) am gleichen Ort geblieben sind, und im Gebet verharrten, erfüllt sich das ganze Haus, am Gebetsort, mit himmlischen Brausen; es erscheint ihnen Zungen wie von Feuer und schließlich werden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt. (vgl. Apg 2,1-4) Bemerkenswert ist, dass auch der heilige Johannes Klimakos in seiner Himmelsleiter das Feuer als Bild für das Gebet verwendet – ein Gedanke, den ich im letzten Impuls bereits erwähnt habe. Das Gebet ist im Leben des Christen unverzichtbar – aber ohne das göttliche Feuer bleibt es leer. „Das Feuer, welches ins Herz herabkommt, läßt das Gebet erstehen. Ist dieses aber einmal auferstanden und in den Himmel aufgefahren, geht das Herabkommen von Feuer in das Obergemach der Seele vonstatten.“[2] (Himmelsleiter 28,47). Manche werden, so der hl. Johannes, von diesem Feuer „verbrannt“, weil sie innerlich noch nicht gereinigt sind – wie schon Gregor von Nazianz sagte. Andere hingegen werden durch das Feuer erleuchtet, weil sie geistlich gereift sind. Dieses Feuer kann sowohl als „verzehrendes Feuer“ (Hebr 12,25) wie auch als „erleuchtendes Licht“ (2 Kor 4,6) erfahren werden. Manche fühlen sich nach dem Gebet, als wären sie durch ein reinigendes Feuer gegangen – frei von innerem Schmutz. Andere erleben es als Erleuchtung, als würde ihnen ein Kleid der Freude angelegt. […][3] (Himmelsleiter 28,52) So erleuchtet, gereift und erfüllt vom Heiligen Geist waren die Apostel am Pfingsttag – wie es der rumänische Malermönch Gheorghe Ciobanu in seinem Fresko Herabkommen des Heiligen Geistes in der Kirche des hl. Johannes des Täufers in Bukarest eindrucksvoll dargestellt hat. Dieses Bild und einen begleitenden geistlichen Text möchte ich Ihnen zur Betrachtung mitgeben, besonders im Hinblick auf das kommende Hochfest Pfingsten. „Die Quelle des Geistes erschien den Erdenbewohnern und zerteilte sich geistig in feuerflammende Ströme und übergoss lichtstrahlend die Apostel mit Tau. Und zu einer Wolke von Tau wurde ihnen das Feuer und zu einer regenspendenden Flamme, die sie erleuchtete. Durch sie haben wir in Feuer und Wasser die Gnade empfangen. Des Trösters Licht ist erschienen und hat die Welt erleuchtet“ (Kathisma zu Pfingsten im Orthros). „Diese Tafel, die im äußeren Umschlag als Doppeltafel im Ausschnitt fünf Apostelgestalten zeigt, die, vom Pfingstgeist erleuchtet und erfüllt, auf das eigentliche Ziel der Geschichte, die Parusie des Herrn sehnsüchtig harren, gibt einen nahen Einblick in die Malweise, durch die der ganze Raum der Kirche gestaltet wurde. In jedem Einzelfeld wird die Malerei als räumliche Tiefe sichtbar. Eine dunkle Himmelszone, Wolken und Strahlungen, verschiedene Architekturen als Innen- oder Außenräume begleiten jeweils die Eindringlichkeit von Gestalten, in denen […]

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  • Die Himmelsleiter: Gebet, Schlaf, Gemeinschaftsgebete

    Liebe Mitbrüder im diakonalen, priesterlichen Dienst, liebe Kollegiaten! Zu Beginn des Sommersemesters 2025 wollen wir uns mit zentralen Themen im Leben eines Priesters auseinandersetzen – mit dem Gebet, dem Schlaf und den Gemeinschaftsgebeten. Was mir persönlich noch wichtiger geworden ist, ist unsere 17-tägige Studienreise nach Ägypten. Für die Lektüre unterwegs wählte ich das Buch des hl. Johannes Klimakos: Die Himmelsleiter. Nicht nur, weil ich dazu einen Vortrag halten sollte, sondern auch, weil ich mir schon lange vorgenommen hatte, dieses geistliche Werk nach Jahren endlich wieder zur Hand zu nehmen – und so ausdieser geistlichen Quelle zu schöpfen. Oft wird behauptet, dieses Werk sei überholt, unzeitgemäß oder nur für Mönche geschrieben. Natürlich lässt sich nicht alles wortwörtlich in unseren Alltag übertragen – und doch enthält  diese Schrift wertvolle Hinweise für alle, die geistlich leben wollen. Johannes Klimakos (ca. 575–650) war ein bedeutender Mönch und geistlicher Schriftsteller. In einer Zeit großer Umbrüche im Oströmischen Reich zog er sich als junger Mann ins Kloster auf den Sinai zurück und lebte als Einsiedler. Nach 40 Jahren wurde er Abt des berühmten Sinai-Klosters. Die Himmelsleiter schrieb er auf eine dringliche Bitte des Abtes des benachbarten Klosters von Raithu. Das Werk beschreibt den monastischen Weg – von der Entsagung bis hin zur Vollkommenheit in der Liebe. Dieser geistliche Pfad ist in 30 Stufen gegliedert, die in drei große Etappen fallen, wobei jede Stufe auf der vorhergehenden aufbaut: I. Bruch mit der Welt: Dieser ist kein Selbstzweck, sondern führt zur geistlichen Kindheit im Sinne des Evangeliums. Entscheidend ist die Rückkehr zur Reinheit des Herzens, wie Jesus sie lehrt. Klimakos sieht Unschuld, Fasten und Keuschheit als das Fundament eines geistlichen Neubeginns. II. Geistlicher Kampf gegen die Leidenschaften: „Alle, die den guten Kampf des Glaubens kämpfen (vgl. 1 Tim 6,12), der hart und schwierig ist, […] sollen wissen, dass sie gekommen sind, um sich in ein Feuer zu werfen, wenn sie es wirklich wünschen, damit das immaterielle Feuer in ihnen wohne.“ (1,18) III. Christliche Vollkommenheit: Sie wird in den letzten sieben Stufen beschrieben. Die Einsiedler (Hesychasten), die den inneren Frieden – die hesychía – gefunden haben, können diese erreichen. Diese Ruhe öffnet den Weg zum Gebet, das in zwei Formen existiert: dem körperlichen Gebet und dem „Gebet des Herzens“, auch bekannt als Jesusgebet. Leider habe ich es nicht geschafft, das ganze Buch während der Reise zu lesen – aber einige Kapitel habe ich in Hinblick auf mein eigenes Leben besser verstanden. Gerne würde ich mit Ihnen über die Inhalte aller 30 Stufen sprechen – aber das würde den Rahmen sprengen, und Sie würden mich vermutlich zumindest in Gedanken wieder in die ägyptische Wüste schicken. Das anfangs erwähnte Thema aus dem 18. Kapitel der Himmelsleiter lohnt sich jedoch ein wenig auszuführen. Der heilige Johannes beschreibt den Schlaf als natürlichen Bestandteil unseres Lebens, als Bild des kommenden Todes und als Ruhe der Sinne. Wer sonst, wenn nicht die Kranken-Versicherungskasse, die von Ihrem Stipendium profitiert, sorgt sich um Ihre Gesundheit und erinnert Sie deshalb mit den folgenden Worten: „Schlaf ist kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit. Der Körper braucht ihn als Ruhepause. Im Schlaf läuft der Körper auf Sparflamme, Herzschlag und Blutdruck sinken. Gleichzeitig werden Stoffwechselprozesse wie unser Zucker- und Fettstoffwechsel optimiert, in den Zellen laufen Reparaturprozesse ab, und das Immunsystem wird gestärkt.“[1] Doch wo liegt die goldene Mitte des gesunden Schlafs? Denn zu viel wie zu wenig Schlaf ist gleichermaßen ungesund. Johannes Klimakos vergleicht übermäßiges Schlafen mit übermäßigem Trinken – beides wird zur Gewohnheit. Wer sich vormittags regelmäßig wieder ins Bett legt, riskiert, seinen Alltag durcheinanderzubringen. Anstrengung und Disziplin sind nötig, so Klimakos, um eine schlechte Gewohnheit zu überwinden. Besonders anschaulich wird es, wenn er schreibt: Sobald die geistliche Posaune – also das morgendliche Wecksignal – ertönt und sich die Brüder zum Gebet versammeln, wachen auch unsere unsichtbaren Feinde auf. Sie schleichen sich ans Bett und flüstern: „Bleib noch ein wenig im Bett, bis die einleitenden Hymnen vorbei sind, dann kannst du ja in die Kirche gehen.“ Unsere heutige „geistliche Posaune“ ist meist ein Smartphone-Wecker – unser ständiger Begleiter und Helfer, aber leider auch eine willkommene Ausrede für die Schlummertaste. Es braucht Überwindung, sich aus dem Bett zu erheben und mit Freude in den Tag zu starten. Ein Kreuzzeichen, ein Lächeln oder ein Stoßgebet können dabei helfen. Auch in der Gemeinschaft ist das nicht immer leicht, so der. hl. Johannes Klimakos. Einige Mönche bleiben absichtlich im Bett, bis die ersten Hymnen abgeschlossen waren, um dann (vielleicht während der Prozession unauffällig) in die Kirche zu schleichen – so, als wären sie von Anfang an da gewesen. Andere wiederum schlafen in der Kirche ein. Manche lassen sich von Hungergefühlen oder Gesprächen ablenken, andere versinken in unzüchtige Gedanken oder lehnen sich an die Wand, als ob sie erschöpft wären. Manchmal fallen Sie auch durch vielfaches Gähnen auf. Einige von ihnen verursachen während des Gebetes oft Gelächter, um damit Gott zum Zorn zu bewegen. Manche beeilen sich beim Vorlesen aus reiner Oberflächlichkeit, andere singen übertrieben langsam, um sich selbst zu gefallen. Wieder andere bewegen beim Gebet die Lippen gar nicht – ihr Mund ist verschlossen und schwer zu öffnen (18,3). Wer aber mit dem Herzen beim Gebet bleibt und vor Gott selbst zu stehen glaubt, wird zu einer unerschütterlichen Säule, ohne von jemandem verspottet zu werden. Es ist in der Gemeinschaft allen möglich, zusammen zu beten. Das einsame Gebet dagegen ist nur die Sache sehr weniger. Bringst du Lobpreisungen in Gemeinschaft mit vielen dar, wirst du nicht gleichzeitig geistig beten können. Als Beschäftigung deines Geistes sollte dir die Betrachtung der gesungenen Worte dienen oder ein festgelegtes Gebet, solange der nächste Vers gesungen wird. Es geziemt sich nicht, während des Gebetes eine andere Beschäftigung zu suchen oder eine andere Tätigkeit durchzuführen (18,5f.). Abschließend sagt hl. Johannes ein weises Wort: „Im Kamin wird das Gold geprüft, im Gebet aber der Eifer und die Liebe…“ (18,7). Wie zur Ausrüstung eines Soldaten Gegenstände gehören, mit denen er kämpfen kann, so gehört das Gebet zur geistlichen Ausrüstung eines Christen und noch mehr eines Priesters. Das Gebet ist eine „Mauer […]

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  • Tiefe Symbolik vom Brot, Wein und Öl

    Wenn wir im Supermarkt oder in der Bäckerei Brot kaufen, machen wir uns keine Gedanken darüber, wie dieses Brot zubereitet wurde. Wenn wir im Supermarkt eine Flasche Wein kaufen und diese zu einem feierlichen Anlass öffnen, denken wir auch nicht darüber nach, wie der Wein entstanden ist. Ähnlich verhält es sich, wenn wir eine Flasche Olivenöl kaufen. Die meisten Menschen heutzutage denken wohl kaum darüber nach, welche und wie viel Arbeit in der Herstellung dieser Produkte steckt. Brot, Wein und Öl gehörten auch zurzeit Jesu zur Grundnahrung der Menschen. Diese drei lebenserhaltenden Produkte aus dem Alltag waren auch Jesus sehr wichtig, er aß das Brot, trank den Wein und verwende das Öl sowohl zum Essen, aber auch für andere Zwecke. Die Evangelien sind voller Erzählungen von Brotvermehrung (Mk 6,30-34; 8,1-10; Joh 6,1-15), Weinherstellung (Mk 12,1-12; Joh 15,1-17) oder Salbungen mit Öl (Lk 10,33; Mk 14,3-9; Joh 12,1-8). In den drei Bildern von Brot, Wein und Öl bzw. in der Art und Weise ihrer Herstellung, können wir deutliche Analogien zu Leben, Wirken, sowie zu Passion und Tod Jesu erkennen. Als Erstes wenden wir uns dem Brot zu bzw. dessen Entstehungsabläufen, angefangen mit einem Weizenkorn bis zur Bereitstellung auf dem Esstisch. Stellen wir uns Folgendes vor: COr: Rostyslav Myrosh Wenn ich zu Ihnen sagen würde, dass dieses grüne Gewächs, das ich gerade in der Hand halte, ein Brot sei und Sie das essen sollten, würden Sie meine Einladung mit Sicherheit ablehnen Sie würden vielleicht sagen, dass nur die Tiere das Gras fressen wollen, aber keineswegs der Mensch. Wenn ich zu ihnen sagen würde, dass diese Weizenkörner Brot seien, und Sie es essen sollten, wären Sie auch nicht bereit dazu mit der Begründung dass die Hühner gerne Weizenkörner picken, ein Mensch aber nicht. Wenn ich Sie aber einladen würde, das gebackene Brot, das duftet und sehr gut schmeckt zu essen, würden Sie sicher meiner Einladung zustimmen. Doch bevor man vom Brot genießen kann, muss es zunächst zubereitet werden: ein winziges Weizenkorn muss mehrere Wachstums- und Reifungsstadien durchlaufen: Es muss in fruchtbare Erde gesät werden, es braucht viel Sonnenlicht und Wasser sowie passende Wetterbedienungen und es vergehen mehrere Monate bis zur Ernte. Dann muss es gedroschen, gereinigt, gemahlen und gebacken werden. Es ist sehr viel Arbeit, Fleiß, und menschliche Mühe erforderlich, bevor ein Stück Brot auf den Tisch kommt. Das Brot, das wir im Supermarkt oder in der Bäckerei kaufen, ist wichtig für die Erhaltung unseres Daseins auf dieser Erde. Das Brot, um das wir auch täglich im „Vaterunser-Gebet“ bitten, weist schließlich auf DEN hin, der uns versichert, dass er selbst das Brot des Lebens ist (vgl. Joh 6,35): Jesus Christus: das gedroschene, gemahlene und gebackene Brot, das in der Eucharistie auf dem Altar dargebracht, geopfert und gewandelt werden muss, um anderen zu schmecken, um mit anderen in Gemeinschaft zu sein, um den anderen das Leben zu ermöglichen. „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben (Joh 6,51). Warum sagt Jesus, dass er das Brot ist? Sah er im Prozess der Brotzubereitung Parallelen zum seinen eigenen Leben und zu seinem Auftrag? Was will er uns damit sagen? Einer, der im ländlichen Gebiet groß geworden ist und mit damaligen landwirtschaftlichen Abläufen vertraut war, hat bestimmt den ganzen Entstehungsprozess beobachten können und für sich darin einen tiefen Sinn erkannt. Er ist das Weizenkorn: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ (Joh 12,24 ). Doch bevor dieses in die Erde geworfene Weizenkorn den Halm mit Ähren bekommt, wird es oft nur für ein grünes Gras gehalten, ohne dass man erahnen könnte, was sich darin verbirgt. Auch Jesus wurde von seinen Angehörigen nicht erstgenommen, die ihn mit Gewalt nach Hause bringen wollten und gesagt hatten, er sei von Sinnen (Mk 3,21). Von Pharisäern und Schriftgelehrten wurde er ausgelacht, als ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder bezeichnet! (vgl. Lk 7,31-34; Mt 11,16-19). Er, der das geknickte Schilfrohr nicht abbrechen wird, wie es bei Jesaja heißt (42,3) wird von anderen ähnlich wie ein Grashalm mit Füßen zertreten und missachtet. Doch damit nicht genug, der Prozess der Brotzubereitung geht weiter: Wenn die Erntezeit kommt, müssen die Ähren gesammelt und gedroschen, gereinigt, gesiebt und zu Mehl gemahlen werden und schließlich im Backofen gebacken werden. Durch all die Arbeitsvorgänge, in denen dem Weizenkorn Gewalt angetan wird, entsteht das kostbarste, ja es entsteht ein Mittel zum Leben. Das Weizenkorn muss seine Leidensgeschichte durchlaufen, das ist der einzige Weg, um zu Brot zu werden, zu Brot, von dem sich andere sättigen und neue Kraft bekommen können. In Analogie zu diesem Bild vom Weizenkorn geht auch Jesus seinen Weg: ER, der Weizen in Person und das wahre Brot: er geht den Weg des Leidens, Ihm, dem Unschuldigen wird Gewalt angetan, er wird verspottet, gegeißelt und gekreuzigt. Er geht diesen Weg allein aus Liebe zu uns. Er will Dir und mir das Leben in Fülle schenken. Er will für Dich und mich das Brot sein, mit dem wir uns jeden Tag sättigen können. COr: Rostyslav Myrosh Jedes Mal, wenn wir die Eucharistie feiern, erfüllen wir seinen Auftrag, in dem wir das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit auf den Altar bringen, damit es uns zum Heil gereiche. Wir bringen auch den Wein, der ebenfalls zahlreiche Arbeitsvorgänge durchlaufen muss, um aus der Traube zum Wein zu werden. Ich bin das Brot – sagt Jesus wie damals auch heute. Was will er damit sagen? Ich denke, dass wir uns dieses starke Bild immer vor Augen halten müssen, wenn wir zum Beispiel das Essen einnehmen. Jesus lädt Dich und mich ein in seine Nachfolge. Sehr oft gibt es Situationen im Leben, in denen wir meinen, das , was gerade geschieht sei unwichtig, es sei sehr klein wie ein Weizenkorn, es sei lächerlich…Situationen, in denen wir dennoch Gefahr laufen Mut und Hoffnung zu verlieren: alles, was man tut, scheint sinnlos zu sein. Manchmal sprosst dann jedoch das Weizenkorn […]

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  • „Aufsteige mein Gebet“

    Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht, meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer.Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht, meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer. Vers: Herr, ich ruf zu Dir, erhöre mich; o merke auf meine Stimme, wenn ich zu Dir rufe!Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht, meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer. Vers: Setze Wächter vor meinen Mund, o Herr, und vor das Tor meiner Lippen setze eine Wache!Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht, meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer. Vers: Neige mein Herz nicht zu bösen Dingen, dass ich nicht frevelnd ruchlose Taten vollbringe!Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht, meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer. Vers: Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor Dein Angesicht,meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer. Es singen Oleksandr Petrynko und die Sänger des COr. Eichstätt – Collegium Orientale Aufnahme/Mixing/Mastering: Hans-Michael Routschka „Haus der Kirchenmusik“ des Bistums Eichstätt Videoaufnahme und Schnitt: Rostyslav Myrosh https://youtu.be/FEd6TFfxNKI

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  • Triodion des Andreas von Kreta am Abend in der Kleinen Komplet

    https://www.youtube.com/watch?v=AgFrC8DxV6g Eichstätt – Heilig-Geist-Kappele 28.03.2018 Es singt der Chor des Collegium Orientale. Chorleiter: Ruslan Stetsyk Videoaufnahme und Schnitt: Rostyslav Myrosh

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  • Segen und Fluch: Umgang mit Handy und Internet

    Liebe Mitbrüder im diakonalen und priesterlichen Dienst, liebe Kollegiaten! Am Ende dieses Wintersemesters 2024/2025 möchte ich mit Euch über ein wichtiges Thema sprechen. Ein Thema, das uns alle bewegt, unsere Gesellschaft und die ganze Welt verändert. Dieses Thema lautet: Segen und Flucht: Umgang mit dem Handy und dem Internet. Denn das Handy mit WLAN ist mittlerweile unser ständiger Begleiter und Helfer im Alltag. Nicht nur ein schneller Helfer in der Not auch ein Vermittler von Informationen, sondern zugleich eine Herausforderung. Eine Herausforderung mit vielen Fragen, die sich jeder selbst beantworten muss: Welche Wirkung hat die Nutzung dieses Gerätes auf mein Leben, insbesondere auf mein geistliches Leben? Was ist das gesunde Maß im Umgang mit digitalen Medien? Und schließlich: Wie beeinflusst dieses Gerät die mir von Gott gegebene Freiheit? Liebe Mitschwester und Mitbrüder! Ich bringe Euch ein Beispiel: Ich halte ein Gerät in der Hand, ein Handy von NOKIA, erschienen im Jahr 2002. Nur wenige von Euch hier Anwesenden kennen dieses Unternehmen, und noch weniger dieses Modell: das Nokia 3410. Manche von Euch erblickten damals gerade das Licht der Welt. Im Jahr 2004 haben mir meine Eltern dieses Handy gekauft. Ich war der stolze Besitzer und der glücklichste Seminarist auf der Welt – so dachte ich zumindest damals. Allerdings musste ich, wenn ich zu Hause war, zum Telefonieren immer auf den Dachboden klettern, weil dort der Empfang besser war. Dieses Nokia-Handy hatte im Vergleich zu heutigen Modellen fast nichts: Man konnte mit den Eltern, Bekannten und Freunden telefonieren, es gab ein paar Spiele, die mir nach drei Monaten langweilig wurden, und natürlich einen Wecker, der eine entscheidende Funktion hatte – mein pünktliches Erscheinen zur Liturgie am Morgen sicherzustellen. Keine Ahnung, warum ich dieses Handy nach Eichstätt mitgebracht habe, wo es seit 17 Jahren in der Schublade liegt und sich inzwischen als Nussknacker eignen würde. Doch für mich ist es eine wertvolle Erinnerung an meine Jugend und an die „Steinzeit“ der digitalen Welt. Dieses alte Nokia-Handy war der Anstoß für den heutigen Impuls. Inzwischen besitze ich mein fünftes Handy, nicht mehr von NOKIA, sondern von Apple: ein iPhone. Ein erstklassiges Gerät mit unzähligen Funktionen und Apps und vor allem mit WLAN-Verbindung. Man kann mit ihm rechnen, Überweisungen tätigen, chatten, E-Mails schreiben, Musik hören, Filme anschauen, Dr. Google befragen, im Internet surfen, endlos durch Social-Media scrollen und sogar das Stundengebet beten. Mit all diesen Aktivitäten könnten wir mehr als 24 Stunden am Tag ausfüllen. Gleichzeitig taucht die Frage auf: Wie wirkt sich das auf mein Leben aus? Nicht auf mein Funktionieren, sondern auf mein Erleben und Verhalten, in dem ich als Mensch, Christ und Priesterkandidat in Freude und Fülle voranschreiten möchte. Denn das Handy ist nur ein Gegenstand, etwas, das uns im schlimmsten Fall abhängig machen kann – indem wir, anstatt mit dem Menschen neben uns zu sprechen, in die Tasche greifen und das Handy hervorholen, um Zeitlücken zu überbrücken. Fatal wird dieses „Nach-dem-Handy-Greifen“ in einer Beziehung, nicht nur zwischen zwei sich liebenden Menschen, sondern auch in unserer Beziehung zu Gott. Das Handy könnte dann an Gottes Stelle treten – es fordert kontinuierliche „Anbetung“, sogar während der gemeinsamen Gottesdienste in der Kirche, wenn die Eucharistie oder die Vesper gefeiert wird. In einem solchen Moment bete ich nicht Gott an, sondern mein Handy. Dann ist meine Anwesenheit kein Gottesdienst mehr, sondern Götzendienst. Das darf nicht sein! Dann stimmt in mir selbst etwas nicht mehr. „Jeder prüfe sich selbst“, sagt uns der heilige Apostel Paulus (1 Kor 11,28). Jeder prüfe sich selbst, indem er das rechte Maß für die Nutzung des Handys und des Internets findet. Jeder prüfe sich selbst, indem er sein geistliches Leben, seine Sehnsüchte, Bedürfnisse, Werte und Prioritäten genau betrachtet… Der sogenannte „iGod“ und Apple-Gründer Steve Jobs (*1955 – †2011) erzählte den Absolventen der Universität Stanford in seiner letzten Rede (2005) drei persönliche Geschichten. In der ersten ging es um eine ganz einfache Sache: die Fähigkeit, Zusammenhänge im Leben zu erkennen und aus dieser Erkenntnis den Mut zu fassen, zu arbeiten und in allen Lebensgeschehnissen den roten Faden zu suchen. Wir würden als Theologen diese Analyse von Jobs als Biographiearbeit oder als Gewissenserforschung bezeichnen. Der rote Faden in Jobs‘ Gedanken wäre dann der Wille und die Fügung Gottes. Für Steve Jobs waren die erkannten Zusammenhänge ein Antrieb für neue Kraft, wenn er den Studierenden ans Herz legte und Folgendes sagte: „… wenn Sie in die Zukunft blicken, können Sie nicht erkennen, wo Zusammenhänge bestehen. Das wird erst in der Rückschau möglich. Das heißt, Sie müssen darauf vertrauen, dass sich die einzelnen Mosaiksteinchen in Ihrer Zukunft zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Sie müssen auf etwas vertrauen – Ihr Bauchgefühl, das Schicksal, das Leben, Karma, egal was. Denn der Glaube daran, dass sich irgendwann die einzelnen Mosaiksteinchen zusammenfügen werden, gibt Ihnen die Zuversicht, dem Ruf Ihres Herzens zu folgen…“ In der zweiten Geschichte von Jobs ging es um Liebe und Verlust, das heißt, dass man lieben sollte, was man tut, und dass man wertschätzen sollte, wen und was man hat. Ohne Liebe ist alles nichts – ganz paulinisch, wie in 1 Kor 13. „Man muss finden, was man liebt – das gilt für die Arbeit wie für das Privatleben. Und die einzige Möglichkeit, Zufriedenheit zu erlangen, besteht darin, das zu tun, was man selbst für großartige Arbeit hält. Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, besteht darin, zu lieben, was man tut. Haben Sie das noch nicht gefunden, dann suchen Sie weiter, lassen Sie nicht locker.“ Wir würden als Theologen sagen, dass dieser Gedanke ganz christlich ist. Auch Paulus spricht von Liebe, und auch im Johannesevangelium wird das ständige Suchen und Finden des Menschen thematisiert. In der dritten Geschichte von Jobs geht es schließlich um den Tod, dem kein Mensch entkommen kann. „Niemand ist ihm jemals entronnen. Und so soll es auch sein: Denn der Tod ist wohl die mit Abstand beste Erfindung des Lebens. Er ist der Katalysator des Wandels. Er räumt das Alte weg, damit Platz für Neues geschaffen wird.“[1] Wir als Theologen würden sagen, dass dieser Gedanke zwar nicht christlich ist, hat aber zumindest […]

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  • Ehelosigkeit

    Liebe Mitbrüder im priesterlichen, diakonalen Dienst, liebe Kollegiaten! Ο Δ Η Γ Η Τ Η Ρ: Wegweiser für das Geistliche Leben im Collegium Orientale spricht im 10. Punkt bezüglich der Geistlichen Ausbildung Folgendes: „Jeder Kollegiat bedenkt, dass in der Hausgemeinschaft auch geweihte und erfahrene Priester und Diakone, Zölibatäre und Mönche wohnen. Ihre Anwesenheit ist von großer Bedeutung und soll hochgeschätzt werden als Bereicherung für die ganze Kollegsgemeinschaft. Sie selbst aber mögen sich dessen bewusst sein, dass sie für ihre Mitbrüder Vorbilder im geistlichen Leben und im Beistand sein sollen.“ Weil wir unter uns einige zölibatär lebende Priester bzw. Priesteramtskandidaten haben, ist es angemessen im Rahmen des heutigen Stillen Abend, über das geistliche Leben zölibatärer Priester nachzudenken. Was heißt es, ehelos zu leben? Was ist einem ehelos lebenden Priester wichtig? Gibt es bestimmte Normen und Hilfen, um den Weiheversprechen lebenslang treuzubleiben? Die heutigen Ausführungen sind als Hilfestellung für diejenigen gedacht, die noch vor der Lebensentscheidung stehen, zölibatär oder mit Familie ihren Dienst als Priester zu erfüllen. Das Priesterdekret des II. Vatikanums sagt uns dazu: „Der Zölibat ist [obwohl er nicht zum Wesen des Priestertums gehört] in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen. Die priesterliche Sendung ist nämlich gänzlich dem Dienst an der neuen Menschheit geweiht, die Christus, der Überwinder des Todes, durch seinen Geist in der Welt erweckt, die ihren Ursprung „nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches noch aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott“ (Joh 1,13) hat. Durch die Jungfräulichkeit und die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen werden die Priester in neuer und vorzüglicher Weise Christus geweiht; sie hangen ihm leichter ungeteilten Herzens an, schenken sich freier in ihm und durch ihn dem Dienst für Gott und die Menschen, dienen ungehinderter seinem Reich und dem Werk der Wiedergeburt aus Gott und werden so noch mehr befähigt, die Vaterschaft in Christus tiefer zu verstehen.“ (PO 16) Liebe Kollegiaten! Einige von Ihnen haben sich vielleicht gefragt, ob der Spiritual heute Abend das ganze II. Vatikanum zitieren will: Nein, das werde ich nicht tun;  das würde  unseren zeitlichen Rahmen sprengen. Einige stellen sich vielleicht die Frage, was will er, der  selbst nicht zölibatär lebt, uns über dies ehelose Lebensform sagen: Auch das ist mir bewusst, deshalb habe ich einige Priester unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Ländern gefragt, und ihnen, wie anfangs erwähnt, gleiche Fragen gestellt. Die Antworten darauf bzw. deren Erfahrungen und Zeugnisse möchte ich hier sehr gerne präsentieren: Priester A, vor 14. Jahren geweiht Es ist sehr hilfreich auf die Erfahrungen und Erzählungen älterer Priester zurückzugreifen, insbesondere auf solche, die im Untergrund  gewirkt haben. Die wichtigste Empfehlung für einen jungen Priester ist wohl, er möge an jedem Tag die Liturgie feiern – unabhängig davon, ob es Vorgaben oder Pflichten dazu  gibt. Ein weiterer wichtiger Punkt die Marienfrömmigkeit und das tägliche Gebet zur Gottesgebärerin, beispielsweise das Rosenkranzgebet. Mehrmals in der Woche sollte auch vor dem Allerheiligsten gebetet werden. Neben dem Breviergebet und der Liturgie kann es jedoch vorkommen, dass  man Freizeit hat, in der  nichts Konkretes anliegt. In solchen Momenten kommen oft Gedanken hoch, die das Gefühl  vermitteln, allein zu sein oder nicht gebraucht zu werden. Dieses Gefühl der Einsamkeit und die manchmal damit verbundene Niedergeschlagenheit  gehören, vermutlich, zu den größten Herausforderungen für einen zölibatär lebenden Priester. Betrachten wir das Pfarrleben: Die Gläubigen haben ihre eigenen Familien und Sorgen, was in dem Priester oft auch das Gefühl der Isolation hervorrufen kann. Freie Minuten  kann man nutzen, um vor dem Allerheiligsten zu verweilen, geistliche Literatur zu lesen oder zu meditieren. Persönliche Hilfe spenden stets auch der Spiritual oder Beichtvater, mit dem frei über das eigene geistliche Leben gesprochen werden kann. Ebenso wichtig sind Freunde,  zum hilfreichen Austausch von Gedanken und zum gemeinsamen  Gebet, ohne jedoch eine Abhängigkeit zu schaffen. Menschen dürfen niemals für Zwecke instrumentalisiert werden oder ein Werkzeug für das EGO des Priesters sein. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Betrachtung der Lebensgeschichten von Heiligen. Sie geben wertvolle Impulse für das eigene Leben, denn das zölibatäre Leben ist ein Opfer mit all seinen Herausforderungen – insbesondere in Bezug auf die Reinheit des Herzens und die Keuschheit. Es bedarf einer tiefen inneren Überzeugung, um sich für diese Lebensform zu entscheiden. Sehr wichtig sind auch das Studium und das ständige Interesse an der Theologie. Es geht nicht nur darum, sich auf Predigten vorzubereiten, sondern man muss sich kontinuierlich weiterbilden. Dies kann durch nichts ersetzt werden, weder durch das Anschauen von Filmen noch durch Surfen im Internet. Ein letzter Punkt, der besonders wichtig ist und den ein erfahrener Dominikanerpater empfohlen hat, ist die lebenslange Beschäftigung mit den Werken und dem Leben eines Kirchenvaters oder einer geistlichen Persönlichkeit. Diese Person sollte dem Priester als Vorbild für das eigene geistliche Leben dienen.  Das kann beispielsweise Papst Benedikt XVI. sein, dessen Werke man immer wieder liest und im Laufe der Zeit verinnerlicht. Priester B, vor 7. Jahren geweiht Der Zölibat – Ein Geschenk GottesDer Zölibat ist ein „Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“ (2 Kor 4,7), der nicht durch eigene Leistung, sondern allein durch Gottes Gnade bewahrt wird. Das Priestertum als Berufung: Gott hat mich berufen und schenkt mir die Kraft, den Zölibat treu zu leben. Praktische Grundlagen Treue im geistlichen Leben: Die tägliche Messfeier ist für mich unverzichtbar. Ich widme mich der Bibellektüre, dem persönlichen Gebet und der Hingabe an Maria, die Mutter der Priester, sowie an den hl. Josef, den Beschützer der Heiligen Familie. In jeder Liturgie bete ich für meine eigene Keuschheit und für die Heiligkeit meiner Mitbrüder und -schwestern. Jeden Tag danke ich Gott dafür, dass er mich befähigt hat, vertrauenswürdig zu bleiben. Die Bedeutung der Beichte: Regelmäßige Beichte ist für mich die stärkste Stütze auf dem Weg zu einem heiligen Leben. Gemeinschaft (Koinonia): Ich finde Halt im Austausch und in der Unterstützung durch Mitbrüder, Bischöfe und andere Priester. Kontakt zur Familie: Der regelmäßige Kontakt zu meinen Eltern ist mir wichtig, denn sie sind eine wertvolle Quelle der Nähe und des Rückhalts. Praktische Schritte Klare Grenzen in Beziehungen: Ich vermeide enge oder problematische Bindungen zum anderen Geschlecht, die Missverständnisse oder Unruhe verursachen […]

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Über mich

Geboren am 23. April 1985 in Lypiwka, Ukraine. Griechisch-katholischer Priester und Wissenschaftler. Theologiestudium in Ukraine und Deutschland. Promotion an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt über Apologetik im Lukasevangelium. Aktuell Spiritual des Collegium Orientale in Eichstätt.

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Für die Entstehung dieser Homepage gilt mein aufrichtiger Dank Prof. em. Michael Schneider SJ, meiner Familie, der Familie Klee und Priester Volodymyr Kliuiko.

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